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Tennisclub Volksbank Wieselburg - Stadtgemeinde Wieselburg


EINDRUCKSVOLLE SIEGESSERIE IST GERISSEN

Auch die Fernsehserie Dallas ist einmal beendet worden - mit diesen Gedanken kann sich der dreimalige Triumphator der drei Jahre Dominic Hejhal (siehe Foto unten) wohl trösten. Der Oberösterreicher konnte im heurigen Jahr seinen Titel dieses Mal nicht verteidigen und wurde im Semifinale durch den späteren Sieger gestoppt.

Die Ausgangslage war aber speziell im Vergleich zum Vorjahr eine ganz andere und viel schwierigere: Nicht weniger als 8 Top-50-Spieler fanden sich in diesem Jahr zum 21. Allianz Kaiser Bier Open der Stadtgemeinde Wieselburg ein, um um den 640 Euro schweren Siegerscheck zu kämpfen. Selbst hinter der Liste der gesetzten Liste fanden sich mit 5 weiteren Top-100-Cracks noch weitere Turnier-Attraktivitäten. 

So kam es auch dazu, dass sich schon in der ersten Runde des Hauptbewerbs so manches Schlagerduell ergab, das durchaus einer Semifinal oder gar einer Finalpartie hätte entsprechen können. Auch den an Nummer eins gesetzten Markus Sedletzky traf so ein hartes Los zum Bewerbsauftakt. Die Nr. 19 der ÖTV-Rangliste musste sich in Runde eins dem Hardhitter Kris Krawcewicz stellen und wurde in diesem Duell gleich voll gefordert. Nach Satzgleichstand nach den ersten beiden Durchgängen bewies aber Sedletzky sein großes Stehvermögen - und es sollte nicht das letzte Mal in diesem Turnier gewesen sein.

Auch in der Erstrundenbegegnung zwischen dem an Nummer acht gesetzten Vorarlberger Felix Wohlgenannt (ÖTV-Nr. 48) und Paul Holzinger (ÖTV-Nr. 62) standen sich zwei gleichwertige Hochkaräter gegenüber. Hierbei setzte sich mit dem Holzinger jedoch der leichte Außenseiter in drei Sätzen durch und bewies in der Folge dass dieser Sieg keine Eintagsfliege war. Nach einem klaren Zwei-Satz-Sieg im Achtelfinale über Markus Brezovsky schaltete der beim TC Harland in der Bundesliga spielende Kremser im Viertelfinale die Nummer zwei des Turnieres Dominic Weidinger (ÖTV-Nr. 21) aus und sorgte damit für eine der heurigen Sensationen.

In der oberen Rasterhälte herrschte ein dichteres Gedränge: Im Semifinale kam es schließlich zum Aufeinadertreffen zwischen der Nummer eins Markus Sedletzky (siehe Foto links) und dem Titelträger der Jahre 2012 bis 2014 Dominic Hejhal. Letzterer ging als vermeintlich leichter Favorit in diese Partie, blieb er bis zur Vorschlussrunde so gut wie ungefährdet und musste im Vergleich zu seinem Kontrahenten weniger Kräfte lassen.

Doch der Spielverlauf gestaltete sich anderes als wie die vermutete Papierform: Sedletzky begann in diesem Match wie aus der Pistole geschossen, feuerte in den ersten Games einen Winner nach dem anderen ab und führe im ersten Durchgang schnell mit 4:0. Erst danach fand der anfangs völlig überforderte Hejhal etwas in die Partie, konnte aber den Satzverlust nicht abwenden. Im zweiten Abschnitt ging es zunächst mit Break für Sedletzky munter in der Tonart weiter. Doch es wäre nicht Dominic Hejhal, wenn er dieses Match vorzeitig abgeschrieben hätte. Der Oberösterreicher steigerte zusehends seine Länge in die Grundschlägen, wodurch es für Sedletzky immer schwieriger wurde Punktschläge anzubringen. Da sich auch die Fehlerquote des St. Pöltners drastisch erhöhte, konnte Hejhal den Satzausgleich herstellen. Auch im dritten Satz hatte der Titelverteidiger zu Beginn diese Nase vorne und fand im zweiten und dritten Aufschlagsspiels seines Gegners nicht weniger als fünf Breakbälle vor. Diese ließ er aber ungenützt - Sedletzky bekam dadurch noch einmal Aufwind und durchbrach prompt im sechsten Game das Service von Hejhal. Sedletzky, der im Gegensatz zu seinem Kontrahenten über mehr Spiel- und Turnierpraxis (Hejhal steht ja mittlerweile im Berufsleben abseits des Tennissports und ließ somit augenscheinlich die Konstanz der letzten Jahre vermissen), ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und siegte schlussendlich verdient mit 6:3 im dritten Satz.

Auf dem unteren Rast spielte sich neben den zuvor erwähnten Paul Holzinger fast still und heimlich unser neu erworbener Legionär Adnan Al Mahmoud (siehe Foto) unter die Besten vier und stellte damit sein Vorjahresergebnis (2014 unterlag er im Semifinale dem späteren Sieger Dominic Hejhal) ein. Die Nummer zwei unserer heurigen Meistermannschaft in der Landesliga B musste bis zum Semifinale ebenfalls keinen Satz abgeben. In dieser Halbfinalbegegnung konnte aber der bis dahin vorwiegend auf den Nebenplätzen im Einsatz gewesene Rumäne erstmals sein Potenzial auf dem Centre Court zur Schau stellen. Al Mahmoud überließ im ersten Set Holzinger kaum Luft und holte sich diesen mit 6:1. Erst danach wurde die Partie ausgeglichener - Holzinger gelang es den Spielfluss Al Mahmouds mit den verschiedensten Variationen zu brechen. Im entscheidenden Moment packte aber der TCW-Legionär wieder seine besten Schläge aus und zog schließlich mit einem 6:1 und 7:5-Erfolg ins Endspiel ein.

Das Finale versprach trotz der (leichten) Favoritenstellung und dem bisherigen Head-to-Head zu Gunsten von Markus Sedletzky so manche Spannung. Dies bewahrheitete sich zur Freude der zahlreichen Besucher auch. Satz eins ging noch knapp mit 6:4 an Sedletzky, doch dann konnte Al Mahmoud immer mehr aufdrehen und sein Gegenüber immer mehr unter Druck setzen. Sedletzky unterliefen wie schon der Partie gegen Hejhal auch immer mehr unerzwungenen Fehler - den zweiten Durchgang wurde somit zu Gunsten des Publikumslieblings (6:3) entschieden. Nach der kurzen Unterbrechung, in der die Plätze für den finalen Durchgang neu aufbereitet wurden, schien aber Adnan Al Mahmoud seine gewonnene Kontrolle über dieses Spiel wieder gänzlich verloren zu haben. Zu Beginn des dritten Durchgangs agierte der gebürtige Rumäne zu passiv und zu vorsichtig - Sedletzky hingegen hatte den Satzverlust mental völlig weggesteckt und erlaubte sich keine groben Schnitzer mehr. Schnell lag der St. Pöltner mit zwei Breaks und in Games mit 5:0 in Front. Dadurch waren die Würfel gefallen, Mahmoud konnte sich nicht mehr gegen die Niederlage stemmen. Mit einem weiteren Break für Sedletzky zum 6:0 im dritten Satz stand schlussendlich der neue Titelträger des Allianz Kaiser Bier Opens der Stadtgemeinde Wieselburg fest.

Die übrigen beiden Akteure des TC Volksbank Wieselburg, die im Hauptbewerb im Einsatz waren, verkauften sich ebenfalls teuer: Philipp Scharner konnte eine Runde (nach einem harten Drei-Satz-Erfolg nach drei Stunden über den Amstettner Youngster Michael Laimer) überstehen und unterlag anschließend Dominic Hejhal. Für Thomas Gerersdorfer war jedoch nach seiner ersten Partie trotz ansprechender Leistung und einer 3-Satz-Niederlage gegen den erst 16-jährigen Manuel Lang Schluss.

Beim Damenbewerb, der 17. Start Up Henke Trophy powered by Autohaus Pruckner  stellten sich angesichts der klaren Rollenverteilung - Daniela Kix (Foto links) war im Gegensatz zum Vorjahr (wo sie lustigerweise die beabsichtigte Absicht ihrer Nennung übersah) wieder vertreten - nur zwei Fragen: Wer wird der mehrmaligen Staatsmeisterin im Finale gegenüberstehen bzw. wie viele Games muss Kix im Turnier abgeben?

Frage Nummer eins war insofern berechtigt, als es in der unteren Rasterhälfte bis zum Finale nicht nach der Setzliste ging. Die an Nummer zwei bzw. drei gesetzten Marlies Steiner sowie Denise Buberl wurden alle samt von einer jungen Slowakin gestoppt: Die 19-jährige Monika Stanikova (Foto unten), die sich nach krankheitsbedingter fast zweijähriger Turnierpause, wieder auf dem Weg zurück befindet konnte die beiden Österreicherinnen klar und ungefährdet in zwei Sätzen glatt besiegen und sicherte sich einen Platz im Endspiel. In diesem blieb es für die Slowakin allerdings nur bei einer Statistenrolle. Kix überließ wie übrigens schon im Semifinale gegen die an Nummer vier gesetzte Rebecca Kaineder keinen Spielgewinn und sicherte sich damit zum siebenten Mal (seit 2008) den Siegerscheck, der heuer angesichts der Abwertung auf ein Kategorie VI-Turnier nur mehr die Hälfte (Euro 320) betrug. Dieses Downgrad zahlte sich aber wirtschaftlich völlig aus, verzeichnete man doch mit 23 Spielerinnen fast das quantitativ gleiche Nennergebnis wie im Vorjahr.

 

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Herren-Qualifikation.

Herren-Hauptbewerb.

Damen-Hauptbewerb.