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DIE VORJAHRESSIEGER VERTEIDIGTEN IHREN TITEL

Das gleiche Siegerbild wie im Vorjahr - sowohl bei den Damen als auch bei den Herren - präsentierte sich heuer bei der insgesamt 19. Auflage des Wieselburger ÖTV-Turnieres. Die Seriensiegerin Daniela Kix (siehe Foto)  - sie sicherte sich ab dem Jahr 2008 stets den Turniersieg - verließ auch diesmal lächelnd die Braustadt mit dem Siegerscheck. Dabei wurde es der mittlerweile sechsfachen Titelträgerin in diesem Jahr alles andere als leicht gemacht: Schon im Vorfeld war durch die Abgabe der Nennung der amtierenden Staatsmeisterin Yvonne Neuwirth (ÖTV-Nr. 6) mit starker Konkurrenz zu rechnen. Da aber die an Nummer eins gesetzte Neuwirth kurzfristig verletzungsbedingt absagen musste, schien der Weg für Kix in Richtung Titel erneut geebnet. Bis einschließlich zum Halbfinale hatte sie auch mit ihren Konkurrentin wie gewohnt auch kaum Mühe.

Die gebürtige Klosterneuburgerin, die mittlerweile schon seit Jahren vom reinen Profitennis abgekehrt ist, dominierte von der ersten Runde weg mit flachen, druckvollen und nicht zuletzt auch mit der nötigen Präzision versehenen Schlägen und zog ungefährdet ins Endspiel ein.

Doch am anderen Ende des Tableaus spielte sich zunächst eigentlich relativ unscheinbar, in Anbetracht der aber ebenso souveränen Ergebnisse ein aufstrebendes Nachwuchstalent mit durchaus berechtigten Hoffnungen auf einen letztlichen Finalsieg ins Rampenlicht: Die erst 17-jährige Karoline Kurz (ÖTV-Nr. 28) musste wie Daniela Kix keinen Satz abgeben und sicherte sich somit verdient den zweiten Finalplatz. 

Für das Endspiel schien vor allem im Hinblick auf den Alters- und den daraus resultierenden Unterschied puncto Routine die Rollen klar verteilt. Doch schon nach den ersten gespielten Punkten wurde den Zusehern klar, dass es diesmal kein Spaziergang für die Dominatorin der letzten Jahre wurde. Die an Nummer sieben gesetzte Burgenländerin (siehe Foto links) hielt den Paradeschlägen von Kix hervorragend stand. In der entscheidenden Phase des ersten Satzes wusste Kurz auch eine kleine Schwächephase von Kix auszunutzen. Die Oberpullendorferin entschied diesen mit 6:4 für sich und setzte ihren Run zunächst auch im zweiten Durchgang mit einem Break fort. In der Folge fand aber Daniela Kix zu ihrem gewohnten Spiel und konnte ihre Kontrahentin immer mehr unter Druck setzen. Die Wende in diesem Aufeinandertreffen war die logische Folge. Das Nachwuchstalent hatte ihrer Gegnerin fortan immer weniger entgegenzusetzen und Kix auf der anderen Seite übernahm immer mehr das Kommando in den Grundlinienrallys. Satz zwei und drei gingen jeweils mit 6:2 an die Favoritin.

Mit dem nunmehr sechsten Titel in Folge avanciert Kix mittlerweile wohl schon zum weiblichen Pendant von Rafael Nadal in Paris. Kix hat bei sieben Antreten in Wieselburg erst einmal verloren. Die einzige Niederlage liegt aber schon weit zurück und datiert aus dem Jahr 1999, wo sie im Halbfinale denkbar knapp im Tiebreak des dritten Durchganges an Olivia Karlikova scheiterte.

Einzig negativer Höhepunkt im Damenturnier, der auch das gesamte Event sportlich überschattete, war der unrühmliche Abschied der Russin Mariya Sukhareva, die im Viertelfinale gegen Patricia Haas disqualifiziert wurde. Nach Satzgleichstand verließ sie - unerlaubterweise ohne Ankündigung den Platz für eine WC-Pause - und musste anschließend vom Oberschiedsrichter zwangsweise und insbesondere auf Bestehen ihrer Gegnerin aus dem Bewerb genommen werden. Sportliche Fairness sieht vor allem im Hinblick auf die mangelnden Sprachkenntnisse der Russin wohl anders aus ...

Der Herrenbewerb blieb im Gegensatz dazu ohne Zwischenfälle, bot aber abseits des Kampfes um die Turnierkrone so manch bemerkenswerten Aspekt: Die Erstrundenpartie zwischen Dominik Negrin und Wesley Muhr schrieb hinsichtlich der Dauer Turniergeschichte: Der erste Satz der beiden Cracks dauerte nicht weniger als zwei Stunden und erscheint somit rekordverdächtig für viele Geschichtsbücher. Nachdem dieser im Tiebreak zu Gunsten von Negrin entschieden wurde, war im zweiten Satz die Gegenwehr von Muhr - bedingt auch durch einsetzende Krämpfe - gebrochen. Nach "nur" mehr ein weiteren Stunde ging Negrin am Ende mit 7:6 und 6:1 als Sieger vom Platz. Nur Stunden später folgte schon der nächste Marathon für den Wiener: Im Achtelfinale musste er gegen Gerald Schwarenzpoller (Nummer vier des Turnieres) wieder über die volle Distanz von drei Sätzen gehen und erneut hatte er das bessere Ende für sich. In seinem ersten Viertelfinale - bei mittlerweile schon etlichen Antritten in Wieselburg - war aber dann für den ruhigen und zurückhaltenden Sympathieträger dann leider Schluss.

Sein dortiger Stolperstein war kein Unbekannter: Lokalmatador Michael Weinberger (Foto rechts) behielt nach souveränen Auftaktsiegen über den starken Qualifikanten Florian Kopf sowie dem Hardhitter Kris Krawcewicz in diesem Viertelfinalduell sicher mit 6:3 und 6:3 die Oberhand.

Damit zog der Scheibbser zum ersten Mal ins Halbfinale in Wieselburg ein, wo auf der die Nummer eins des Turnieres und den Titelverteidiger Dominic Hehjal (ÖTV-Nr. 18) traf. Der Oberösterreicher wurde im Vorfeld dieser Begegnung als klarer Favorit gehandelt. Doch es kam zunächst ganz anders: Weinberger begann wie aus der Pistole geschossen und überrumpelte Hehjal mit variantenreichem Spiel förmlich. Weinberger führte im ersten Satz schon mit zwei Breaks mit 4:1, ehe sein Gegenüber begann, Fahrt aufzunehmen. Dank seiner unbändigen Kampfkraft und Laufstärke egalisierte der Oberösterreicher den Rückstand und erzwang eine Entscheidung im Tiebreak. In diesem ließ der Scheibbser vor allem zu Beginn einige kleine Chancen ungenützt. Hehjal nutzte dies voll und ganz aus und holte sich den ersten Satz. Im zweiten Durchgang zog der topgesetzte Spieler nach einem zunächst 0:2-Rückstand auf eine 5:2-Führung seinerseits davon. Weinberger kam zwar noch einmal heran. Bei 5:4 servierte aber Hehjal aber cool zum Sieg aus.

In der unteren Rasterhälfte bestritten der für den UTC Amstetten spielende Manuell Pröll (siehe Foto) aus Oberösterreich sowie der Wiener Mario Tupy das zweite Semifinale. In einem nicht minder spannenden und ausgeglichenem Match setzte sich schlussendlich Pröll knapp mit 7:6 und 7:5 durch.

Im Hinblick auf den Turnierverlauf und auf die beiden Partien in der Vorschlussrunde deutete viel auf ein Duell auf Augenhöhe der beiden Finalisten Hehjal und Pröll im Finale hin. Der Beginn dieses Endspiels verlief aber vorerst eher einseitg: Vorjahressieger Hehjal profitierte in der Anfangsphase von den Unsicherheiten und vielen Fehlern seines Kontrahenten und ging zunächst mit 5:1 in Führung. Danach stabilisierte sich aber das Spiel des an Nummer zwei gesetzten Prölls. Er suchte sein Heil immer mehr auch in Netzangriffen. Dies ließ ihm im ersten Satz noch einmal zum 4:5 herankommen. Hehjal ließ aber nach zwei Aufschlagverlusten kein weiteres Break mehr im ersten Setz zu entschied diesen mit 6:4 für sich.

Der zweite Durchgang wogte dann ständig hin und her. Bis zum Stande von 2:2 hielten beide Spieler ihren Aufschlag. Nach jeweils Break und Rebreak, durchbrach der Titelverteidiger erneut das Service und hatte beim Stande von 5:3 schon alle Trümpe in der Hand. Kleine Unkonzentriertheiten von Hehjal brachten aber Pröll noch einmal zurück. Doch der dritte Aufschlagsverlust en suite von Pröll brachte die Entscheidung. Beim ersten Matchball vernebelte er einen Smash gegen die Sonne - Dominic Hehjal (siehe Foto rechts) war somit zum erneuten Titelgewinner gekürt.

Nach seinem Turniersieg im Vorjahr ist Hehjal nunmehr der erst zweite Spieler, der sich in Wieselburg den ebensovielten Titel holen konnte. Kristopher Sotiriu gelang zuletzt in den Jahren 2006 und 2007 das Kunststück einer Titelverteidung.

Die Wieselburger Vertreter im Hauptbewerb schlugen sich ausgezeichnet: Das Trio Thomas Gerersdorfer, Harald Michalko und Philipp Scharner überstanden mit jeweils Zwei-Satz-Siegen gegen gleichwertige Gegner die erste Runde, schieden aber danach im Achtelfinale durchwegs gegen gesetzte Spieler aus.

 

Ergebnisse:

Herren-Qualifikation.

Herren-Hauptbewerb.

Damen-Hauptbewerb.